Zwei Landeier in der Weltstadt Frankfurt
Die Team-Kasse war fast leer, die Rechnung für die Team T-Shirts
konnte gerade noch so bezahlt werden und die Sorgenfalten von Kassenwart-in
Steffi D. wurden jeden Tag größer und größer, auch die zweimaligen Lottogewinne
von 2,50 Euro war da leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Unser Leben
wäre aus finanzieller Sicht deutlich einfacher, wenn wir 6mal die 3 ankreuzen
dürften, da uns dies aber von der Lottogesellschaft verboten wurde und bisher
noch niemand bereit war zu spenden, mussten wir uns unserer Kernkompetenz
widmen. Dem Schach!
Daher lag es nah, dass das Team P&S beim 16. Karl Mala Gedenkturnier in
Frankfurt mitspielen würde um die 1500 Euro für den ersten Platz zu sichern. Da
ich der einzige war, der die sehr spezielle Frankfurter Schachszene („Die
Frankfurter Stadtmeisterschaft ist wie ein Zoo“)* kannte, wurde ich zum
arbeiten verdonnert, während sich andere Team-Mitglieder auf der 1. Teamsitzung
in Lehrte amüsieren durften. Drecksarbeit eben …
*Das Turnier ist zu empfehlen, ich selber spielte auch schon 2 mal mit und
Turnierleiter Hans D. P. leistet wirklich tolle Arbeit, nicht das dieses Zitat
falsch verstanden wird, aber für einen Nichtfrankfurter ist die
Stadtmeisterschaft zu Beginn auch erst einmal ein kleiner Kulturschock.
Zur Vorbereitung, als Mentor und vor allem zwecks Übergabe des Team T-Shirts kam
Fabian am Donnerstagmorgen extra nach Darmstadt gefahren. Damit kann Fabian nun
auch sagen, dass er zumindest zum Mittagessen mal eine Universität besucht hat
und nahm sogar die Erkenntnis mit, dass er der perfekte Student wäre.
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Copyright Mike Rosa Chess Tigers |
Ex-Kommilitone XY: Was studierst du?
Fabian S: Ich studiere nicht, dazu bin ich zu dumm
Ex-Kommilitone XY: Du solltest studieren gehen, du bringst die besten Voraussetzungen
mit!
Anschließend fiel uns beim Kaffetrinken auf der Dachterrasse
wieder eine mittlerweile schon Jahre schwebende Wette ein, sodass wir auf den
„asigsten Quadratmetern Darmstadts“ (Fabian S.) eine Semi-Blindpartie spielten.
Zumindest diese konnte ich nach langem Kampf gewinnen, während ich aber den
Wettkampf in Minigolf (Die Bahn war in einem desolaten Zustand) und Autorennen
(Ich kannte den Weg zur Autobahn nicht) verlor.
Dennoch zumindest schachlich perfekt vorbereitet ging es so zur Donnerstagabend
Runde nach Frankfurt-Griesheim.
Runde 1:
Nach angenehmer Eröffnung konnte ich zwei Bauern gewinnen und habe schon
gedacht, dass ich nun leicht gewinnen werde, durch mein gewohnt unpräzises
Spiel wickelte ich allerdings in ein gleichfarbiges Läuferendspiel ab, bei dem
ich mir zeitweise nicht mehr sicher war, ob es wirklich gewonnen war. Erst
durch Fabians bösen Blick und die Erkenntnis, dass ich mein Hemd wieder
ausziehen sollte, damit das Team T-Shirt in voller Blüte zu erkennen ist, gelang
es mir noch in folgende theoretisch gewonnene Stellung abzuwickeln.
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Schwarz am Zug gewinnt Partie und Bierwette |
Mein sympathischer Gegner bot mir hier remis an und glaubte wirklich, wie auch
viele Andere, dass diese Stellung remis sei. So habe ich neben der Partie auch
noch ein Bier gewonnen und war nach Tag 1 der „Führende von Frankfurt“ mit 1. Punkt, 0 Buchholz aber 1 Bier in der
Drittwertung und nebenbei der Erste der in unserem wunderschönen Team T-Shirt eine Partie gewonnen hat.
Runde 2:
Nach einem Tempoverlust in der Eröffnung fehlte meinem Gegner in fast jeder
Variante immer genau ein Zug und in einer sehr taktischen Stellung war das nicht
mehr zu kompensieren, sodass ich schnell gewinnen konnte.
Runde 3:
Nachdem Fabian sich auf dem Weg zum Team Treffen nach Lehrte gemacht hat, war
ich gegen Ilja Schneider auf mich allein gestellt.
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Schwarz am Zug |
Nicht mehr von den wachsamen
Augen Fabians begleitet setzte sich mein unpräzises bzw. mein präzises Spiel „wie
ein Schwein“ (liebevoller Kommentar von Ilja Schneider zu den ersten Zügen)
fort und ich fand mich nach 18 Zügen in dieser vollkommen verlorenen Stellung
wieder. Erst durch einen Kommentar meines Gegners wurde mir wieder bewusst um was
es in dieser Partie eigentlich geht und ich schaffte es tatsächlich von dieser
Stellung aus, bis zum Ende der Partie nur noch am Brett sitzen zu bleiben und
Varianten zu berechnen. Das Damenendspiel habe ich dann sogar „nahezu perfekt“
(Ilja Schneider) gespielt.
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Dauerschach |
Nichtsdestotrotz überwog nach dem Remis natürlich bei
Beiden Spielern der Frust, schließlich war es ein herber Rückschlag im Kampf um
den Turniersieg. Ein Remis mit Schwarz gegen die Nummer 5 der Setzliste ist
sicherlich noch in Ordnung, aber von dem Moment war klar, dass meine Buchholz
nicht die Beste sein wird und ich ggf. gegen Daniel Fridman auch mit Schwarz
hätte auf Gewinn spielen müssen um das Turnier noch zu gewinnen. Sollte dies schon das finanzielle Ende von Team P&S sein?
Runde 4:
Wie zu erwarten war, bekam ich einen zumindest nominell schlechteren Gegner. Ich
profitierte von einigen nicht sehr energischen Zügen und konnte eine sehr
interessante Partie, die mein Gegner und ich noch lange analysieren, mit
gegenseitigem Angriff in Zeitnot gewinnen.
Runde 5:
Mit Schwarz gegen Anatoly Donchenko ging es dann darum, ob ich nochmal in den Kampf
um den 1. Platz würde eingreifen können. Ein Sieg war Pflicht. Gerade gegen den
alten Don auf Sieg zu spielen ist aber ein zweischneidiges Schwert. Wie oft
haben dies schon Spieler auch beim Karl-Mala Gedenkturnier versucht und sind einfach
an dem soliden und sehr guten Stil von Anatoly abgeprallt. Es ist wie beim Poker - Man callt den tightesten Spieler immer wieder, denn irgendwann muss doch auch der mal bluffen ...
X-Beliebiger Angreifer: „Auf den Zug mache ich, den, dann den und dann den“
Anatoly: „Dann mache ich dieses Zug“
X-Beliebiger Angreifer: Ooooh, ok dann mach ich denn und den und dann erst den“
Anatoly: Ja, dann mache ich dieses Zug
X-Beliebiger Angreifer: Ooooh
So wiederholt sich das dann bis zum Ende der Partie und ich nehme es schon
einmal vorweg: Meine kurze Analyse mit Anatoly hörte sich sehr, sehr ähnlich an. L Verdienter Sieg und Glückwunsch zum geteilten ersten Platz!
Nachdem ich naiver Weise davon ausging, dass meinem Gegner die Theorie nicht
bekannt sei, opferte ich sehr optimistisch eine Figur, merkte dass ich zu
meiner geplanten Variante sogar noch einen Zug zur Deckung eines wichtigen
Bauern verlieren würde und hätte eigentlich sofort aufgeben können. Um nicht in
unter 20 Zügen zu verlieren machte ich noch 4-5 Züge unter den hämischen
Kommentaren des netten Turnierfotografen Mike R., der sich vermutlich nun zu
Hause ein Bilderbuch mit meiner Stellung und vor allem meinem Zug und Zug
trauriger werdenden Gesicht angelegt hat.
Runde 6:
Gegen den jungen Tim-Niklas B. konnte ich durch Zugumstellung in eine Drachenvariante
überlenken, in der sich mein junger Gegner nach eigener Aussage nicht wohl
fühlte.
In guter Stellung mit immer noch 15 Minuten auf der Uhr stellte ich allerdings erst einen Bauern und dann sogar noch einen Turm. Glücklicherweise zog mein Gegner aufgrund seiner geringen Bedenkzeit fast a Tempo dxe5 und realisierte erst nach dem Zug, dass er hätte sofort mit Sf4 gewinnen können. Ein Blick über das Brett führte dann nicht nur bei den Spielern sondern auch bei den Zuschauern zu einer Mischung aus Kopfschütteln und Lachen. In der Schlussstellung musste ich leider erkennen, dass es wohl das Beste ist sich auf die Zugwiederholung einzulassen um die Partie nicht noch zu verlieren.
In guter Stellung mit immer noch 15 Minuten auf der Uhr stellte ich allerdings erst einen Bauern und dann sogar noch einen Turm. Glücklicherweise zog mein Gegner aufgrund seiner geringen Bedenkzeit fast a Tempo dxe5 und realisierte erst nach dem Zug, dass er hätte sofort mit Sf4 gewinnen können. Ein Blick über das Brett führte dann nicht nur bei den Spielern sondern auch bei den Zuschauern zu einer Mischung aus Kopfschütteln und Lachen. In der Schlussstellung musste ich leider erkennen, dass es wohl das Beste ist sich auf die Zugwiederholung einzulassen um die Partie nicht noch zu verlieren.
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Manchmal ist Schach zu leicht ... |
Runde 7:
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Stellung vor 40. axb4 ZU |
Es ging um nichts mehr, aber Remisen sind laut Satzung verboten und so wurde zur Enttäuschung meines Gegners zwei Mal remis abgelehnt, bis dieser in unklarer Stellung trotz Inkrement im 40. Zug die Zeit überschritt. Für ihn glücklicherweise während
er den Verlustzug axb4 ausführte, sodass er sich zu Hause hoffentlich nicht
mehr zu sehr über sein Missgeschick geärgert hat.
Auch der Offenbacher (Die haben doch in Frankfurt noch weniger verloren als Bauern und Landeier, oder etwa nicht) der als Zuschauer mehrmals behauptete, dass mein Gegner noch 38!!! Sekunden auf der Uhr gehabt hätte, als er gezogen hat beirrten Schiedsrichter Thomas R. nicht und er traf auch nach Meinung aller Umstehenden die richtige Entscheidung.
Auch der Offenbacher (Die haben doch in Frankfurt noch weniger verloren als Bauern und Landeier, oder etwa nicht) der als Zuschauer mehrmals behauptete, dass mein Gegner noch 38!!! Sekunden auf der Uhr gehabt hätte, als er gezogen hat beirrten Schiedsrichter Thomas R. nicht und er traf auch nach Meinung aller Umstehenden die richtige Entscheidung.
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Zusammengefasst zeigt das Turnier die deutlichen Nachteile
des Systems mit 7 Runden. Der frischgebackene CM* Daniel P. schaffte sogar 2 Remis, spielte unglaubliche 2 Partien gegen Titelträger, gewann
keine Partie spielfrei und sein stärkster Gegner war ausgerechnet der
Zoodirektor! Hätte das Turnier nur 5 Runden gedauert und hätte er gegen keinen
Titelträger gespielt, so wäre er sicherlich wieder wie beim Ems-Vechte Cup 2013 mit 4.5
Punkten aus 5 Partien 2ter geworden. (vgl. Gutman in Rochade 09/13 S18)
So wurde es am Ende, preisgeldlos, ein enttäuschender Platz 13, zwar nur einem hinter dem Zoodirektor, aber auch für ihn, war es sicherlich ein Turnier zum Vergessen …
So wurde es am Ende, preisgeldlos, ein enttäuschender Platz 13, zwar nur einem hinter dem Zoodirektor, aber auch für ihn, war es sicherlich ein Turnier zum Vergessen …
*Habe den Titel schon länger, aber leider nicht so tolle „Freunde“
wie Paul t. V. die mir diesen wunderschönen Titel endlich zum Geburtstag
schenken, damit ich auch mal FM werde. Ich hoffe ich habe hier nun niemanden
auf eine total bescheuerte Idee gebracht! Spendet das Geld lieber in die
Team-Kasse!!!
Aufgrund des Kommentares von Andy bin ich nun auf die Idee
gekommen ähnlich dem Schachzoo die Turniere zu bewerten und da ich nicht mit
einer negativen Bewertung des 30. Lehrter Opens beginnen möchte, beginne ich nach
einer inoffiziellen Bewertung des Schnellschachturnieres der Schachvereinigung
Salzgitter (Link) mit meinem absoluten Lieblingsturnier in Deutschland:
Turnierbewertung: 16. Karl Mala Gedenkturnierin Frankfurt-Griesheim (Link)
(In
Anlehnung an Ilja Schneiders Schachzoo)
Punkteskala von: 6=König (Am Besten)
über 5=Dame, 4=Turm, 3=Läufer, 2=Springer bis 1=Bauer
Erreichbarkeit / Parkmöglichkeiten: 5 Punkte - DAME
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Spiellokal perfekt zu erreichen,
der Bahnhof Frankfurt-Griesheim (Eine Station vom Hauptbahnhof) liegt direkt
gegenüber vom Spiellokal und die S-Bahnen fahren im Minutentakt.
Parkplatzmöglichkeiten gibt es (leider kostenpflichtig) in der Tiefgarage des
Spielsaals zu genüge. Jedoch auch außerhalb der Garage lassen sich besonders
mit einem kleinen Auto sehr leicht Parkplätze finden. Nachteilig ist leider
nur, dass es wenig Hotels und keine Jugendherbergen für Jugendliche in
unmittelbarer Nähe (10 - 15 Minuten Fußmarsch) gibt.
Spielmaterial / Spielbedingungen: 5 Punkte – DAME
Mit der freundlichen Unterstützung der Chess Tigers (Link)
konnten wieder ausgezeichnete Spielbedingungen gewährleistet werden. Im
Frankfurter Raum ist es schon fast üblich, dass die großen Turnierveranstalter
sich ihr Material von den Chess Tigers ausleihen und das bedeutet höchste
Qualität an das Spielmaterial. Holzbretter und Holzfiguren an allen Brettern im
A-Open. Nur im B-Open mussten einige Spieler, immer noch mit Holzfiguren, aber
auf guten Plastikbrettern spielen. Auch das Material der Chess Tigers ist bei
150 Brettern irgendwann am Ende. Nichtdestotrotz gab es immer noch an jedem
Brett eine DGT Uhr und die Regel ein Brett pro Tisch wurde selbst bis zum letzten
Brett im B-Open beibehalten. Ein unbeschreiblicher Komfort für die Spieler! Das
einzige Haar, dass ich in der Suppe finden kann, ist das auf Höhe der
Spitzenbretter es oftmals aufgrund der ganzen kiebitzenden Schachfreunde sehr
eng werden kann. Evtl. ist es möglich, diese in Zukunft auf der Bühne spielen zu lassen,
sofern dies gewollt und erlaubt ist.
Homepage, Inhalte und Aktualität: 6 Punkte – König
Dank Peter P. wurde die Homepage komplett neu gestaltet. Sie ist sehr übersichtlich
und alle Informationen sind leicht zu finden. Die Auslosungen waren zum Teil
schon auf der Homepage bevor die Schiedsrichter sie überhaupt im Spielsaal
aufhängen konnten. Dank dem Fotograf des Turnieres Mike R. ebenfalls ein Chess
Tiger gab es nach jeder Runde unzählige qualitativ hochwertige Bilder und die
DWZ und ELO Auswertungen waren ebenfalls sofort nach Turnierende verfügbar.
Darüber hinaus hat Schiedsrichter Thomas R. die Partien des ganzen Turnieres in
wenigen Wochen komplett eingegeben und sie zum Download auf der Seite
bereitgestellt!
Schiedsrichter: 6 Punkte – König
Sowohl Thomas R. als auch Wolfgang H. sind fachlich bestens ausgebildet und
haben wieder einmal sicher das Turnier geleitet. Alle Protestfälle (es gab nur
sehr wenige) sind zur Zufriedenheit Aller gelöst worden. Auch ein vermeintlich
geäußerter Betrugsverdacht wurde von beiden ohne großes Aufsehen diskret
behandelt und angemessen überprüft. Außerdem gab es die Möglichkeit sein
Mobilfunkgerät bei den Schiedsrichtern abzugeben. Die Ansprachen waren kurz und
präzise und die Regeln wurden konsequent unabhängig von der Person
durchgesetzt. So wurde, so leid es mir für ihn persönlich tut, Hagen Poetsch
nach der 4. Runde disqualifiziert, da er verschlafen hat und ohne
sich abzumelden mehrere Stunden zu spät kam. Bei der Ansprache vor der 1. Runde
bei der Hagen meinte lieber einkaufen zu gehen (Siehe Facebook Post von ihm
selber) wurde ausdrücklich gesagt, wer einmal kampflos verliert und sich nicht
vorher abgemeldet hat oder eine nachvollziehbare Entschuldigung vorweisen kann, wird sofort vom Turnier ausgeschlossen. Eine Regel, die durchaus zu befürworten
ist. Schließlich bezahlen alle Teilnehmer ihr Startgeld für 7 und nicht 6
Partien!
Organisation: 9 Punkte – KÖNIG + LÄUFER
Die Organisation ist schlichtweg perfekt. Im Grunde sind selbst 9 Punkte noch
zu wenig. Das Team um Ralph B. und Michael S. zeigt jedes Jahr wieder eine tolle Leistung.
Jedes Jahr gehen die Leute nach Hause und denken, nächstes Jahr wird es nicht
besser, aber Ralph und sein Team belehren sie jedes Jahr wieder eines besseren.
Dieses Jahr mit einer Regelung, dass IM und GM nicht startgeldfrei sind. Meiner
Meinung nach eine zu begrüßende Regelung, an der sich andere
Turnierveranstalter ein Beispiel nehmen sollten! Wie oft kommt es vor, dass
irgendwelche Preisgeldjäger das Turnier nach einer Niederlage abbrechen oder in
der letzten Runde die Partien verschieben. Ich erinnere mich an ein Karl Mala
Gedenkturnier indem ein GM in Runde 2 verloren hat, danach das Turnier abbrach
und der Sieger aus der Partie wegen seiner zu schlechten Buchholz nicht den
Ratingpreis gewonnen hat. Ein lobendes Gegenbeispiel bei einem anderen Karl Mala Gedenkturnier war Leonid Kritz, der nach
einer Niederlage in Runde 1 das Turnier noch zu Ende spielte um Ende geteilter
1. mit 6 aus 7 wurde.
GM und IMs die mehr Respekt für ihren Titel verlangen sollen entweder ihr
Startgeld frühzeitig überweisen, dann bekommen auch sie die 10 Euro Ermäßigung
oder das Turnier oft genug fair mitspielen wodurch sie dann ggf. von Ralph
persönlich eingeladen werden. Dies gilt übrigens auch für Amateure. So wurden
dieses Jahr meines Wissen 15 Spieler eingeladen, zur Hälfte Amateure. Siehe
z.B. auch das Chess Tigers Interview mit Ralph zu dieser Thematik.
Außerdem und das sollte man ihnen sehr hoch anrechnen versuchen Ralph und seine Team immer Allen die Möglichkeit einzuräumen unabhängig ihrer finanziellen
Möglichkeiten am Turnier teilzunehmen. So gab sie dieses Jahr für ein paar Spieler, die
finanzielle Bedürftigkeit nachweisen konnten (Hartz4 und der ganze ***) z.T. Startgeldermäßigungen
und außerdem vermittelten die Organisatoren sogar für Jugendliche von außerhalb kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten!
Ralph, Michael, Thomas, Peter, all die Griesheimer Jugendlichen und die die ich vergessen habe, macht bitte weiter so. Ihr wisst für wenn ihr das Turnier macht und die
Leute kommen immer gerne zu euch!
Verpflegung / Catering: 5 Punkte – DAME
Das Catering wird von den Turnierveranstaltern selbst organisiert So gab es
Brötchen und kleine Speisen wie Würstchen, Kartoffelsalat und
Frikadellen zu niedrigen Preisen. Ein Pott Kaffee für 0,80 Cent und neben
Apfelsaft, Wasser und ähnlichen auch Bier für nach der Partie für 1,00-1.50
Euro. Alles liebevoll von der unermüdlichen Laura bereitgestellt. Vielen Dank
nochmal dafür. Für diejenigen die in der Mittgaspause ein wenig mehr essen
möchten gibt es ein Restaurant, einen Imbiss und auch amerikanische Schnellrestaurants
in unmittelbarer Nähe zum Spiellokal.
Besetzung / Preise: 6 Punkte - KÖNIG
1500 Euro für den ersten Platz – 5 GM 23 Titelträger 0 CM J
Teilnehmerrekord mit 295 Teilnehmer insgesamt (A + B Open)
Wenn einer der deutschen Spitzenspieler wie Daniel Fridman ein Open mitspielt,
sagt das ja schon fast alles über das Turnier aus. Wenn er dabei noch sein
Hotel und Startgeld selber zahlt, dann kann man nur festhalten, dass das Karl
Mala Gedenkturnier ist ein voller Erfolg. Die Frage ist nur wann spielt endlich Vishy Anand das Karl Mala Gedenkturnier mit? Dieses Jahr hat er sich zwecks WM Vorbereitung immerhin schon während des Turnieres im Frankfurter Raum aufgehalten. Hoffen wir das er noch ein paar Jahre als Weltmeister hat bevor er mal die Zeit findet das Karl Mala Gedenkturnier mitzuspielen. Anand oder Carlsen - Definitiv Anand :-)
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Facebook mit Genehmigung von Annabelle |
Aber Achtung, das Turnier findet immer in den hessischen Sommerferien statt und
es gibt sehr viele starke Jugendliche wie z.B. den oben genannten Tim-Niklas B.
oder Annabelle S. die nur darauf warten, uns alten Herren unsere schwer
verdienten ELO Pünktchen wieder wegzunehmen.
Besonders Annabelle ist gefährlich, nicht nur, dass sie
schachlich stark spielt, nein, sie kritisiert auch meinen Kleidungsstil, insb. meine
Schuhe, beim all abendlichen Essen auf Ollis Terrasse oder in Wolfs Wohnung und
vor allem wenn ich mir ihren Kleidungsstil ansehe, muss ich sagen, ja du hast
Recht! Die weißen Turnschuhe wird es nächstes Jahr nicht mehr geben, ich hoffe
du bist dann nochmal gnädig mit mir. Auf jeden Fall nochmal Glückwunsch zu
starken 5 Punkten, dem Damenpreis und massig ELO und DWZ Punkten, aber das mit
den Remisen, das müssen wir nochmal üben.
Außerdem hat sie mich überzeugt in Zukunft nicht mehr zu
behaupten, dass größte Schachtalent zu sein, das Niedersachsen jemals gesehen
hat, sondern nur noch das zweitgrößte. Demut tut uns allen ja manchmal ganz gut. J
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Nächstes Jahr ohne weiße Turnschuhe, versprochen! |
Eröffnungstheoretisch war das Turnier auch von höchsten Interesse: So spielte
Daniel Fridman in Runde 5 eine Abart des
geladenen Gutman an der Ampel. Sf3 g4 und Tg1 in den ersten sechs Zügen ist
schon durchaus bemerkenswert. Leider reicht es für Daniel nur zu einem Remis,
vielleicht solltest du es in Zukunft mit 1. Sf3 2. Tg1 und 3. g4 versuchen –
Vielleicht noch nicht bei der Europameisterschaft, aber irgendwann einmal. Auf
jeden Fall viel Erfolg bei der Titelverteidigung!
Fazit: 6 Punkte – KÖNIG
Es ist einfach alles perfekt, überzeugt euch selbst: 31.07. – 03.08. 2014
Frankfurt Griesheim – Hoffentlich dann auch mal mit einem TEAM Preis, wir
werden da sein Ralph J
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